ISHIDA KAZUYA
石田 和也
ISHIDA KAZUYA
石田 和也
STECKBRIEF
Ort | Imbe, Bizen, Okayama Präfektur, Japan |
Gegründet | 2013 |
Stil | Bizen, Yakishime, Slipware |
Ofen | Anagama, Noborigama |
Ton | Lokaler Ton Bizen |
Glasur | Unglasiert |
Nur ein paar Minuten von Baba Takashis Atelier entfernt, befindet sich das Atelier von Ishida Kazuya. Der Weg von der Strasse führt an großen Keramikskultpuren vorbei und enthüllt die Sicht auf das weite Tal. In der Ferne sieht man auch den Shinkansen über die Reisfelder vorbeihuschen.
Das Atelier von Ishida Kazuya ist auf mehrere Gebäude aufgeteilt: die zwei Öfen in der Brennhalle, das Atelier gegenüber vom modernen Showroom. Ein perfektes Setting für Fotos!
BIZEN ALS URSPRUNG
Ishida Kazuyas Kreationen haben ihren Ursprung in Bizen. 1986 in eine Töpferfamilie geboren, prägt seine Heimat seinen Stil.
Bizen gilt als einer der 6 alten Öfen „Rokkoyo“. Mit einer Geschichte von über 1000 Jahren, hat sich Bizen als einer der wichtigsten Keramikzentren etabliert. Der lokale Ton eignet sich hervorragend für unglasierte, hochgebrannte Keramik – Yakishime. Mit der Verbreitung der Teezeremonie gewann Bizen weiter an Bedeutung für Chanogu – Teeutensilien – wie Teeschalen, Wasserbehälter oder Vasen.
Wahre Kenner lieben Bizen für den etwas rauhen, understated Charakter. Verschiedene Stileffekte des Holzbrandes wie Goma, Ascheanflugeffekt, oder Botamochi, runde Motive von Abdeckung, sind sehr begehrt. Die Bedeutung von Bizen Keramik, eine Keramik die auf ersten Blick etwas streng, Shibui, erscheinen mag, zeigt sich in der Anzahl an Living National Treasures. 5 sind es bis jetzt, Isezaki Jun ist der aktuelle Titelträger.
Nachdem Ishida-san sein Studium an der Keramikschule in Bizen und Kyoto absolvierte, ging er 4 Jahre in die Lehre bei keinem geringeren als besagten Isezaki Jun. Dort lernte er die Fertigkeiten des Drehens, des Brennens sowie die Bedeutung von Bizen und seinem Erbgut.
Internationaler Einfluß für weitere komplexe Schichten
Auch seine internationalen Aufenthalte haben einen Einfluss auf seine Arbeiten und fügen weitere komplexe Schichten hinzu. Tatsächlich sammelte Ishida-san in 2011 und 2012 Erfahrungen in zwei Töpfereien in Großbritannien, später machte er auch ein Artist-in-Residence Programm in der Leach Töpferei. So lernte er zum Beispiel eingehend die traditionelle englische Slipware (Engobe) Technik, die er gekonnt in seinen Kreationen auf seine Art und Weise verarbeitet.
2013 baute Ishida-san dann seinen eigenen Ofen in Bizen. Seine Rückkehr nach Japan tat seinen Auslandserfahrungen jedoch keinen Abbruch. Weiterhin arbeitet er mit der Universität von Oxfort eng zusammen auf Projekten, rund um das Thema Anagama Brennöfen und als Referent für den Bau von Anagamas. Inzwischen sammelte er auch weitere Erfahrungen in den USA und letztens in Australien.
Raho: Natur als Inspiration
Ishida-san nimmt sich für seine Kreationen die Natur als Inspiration. Meerestiere, Muscheln, geologische Phänomene wie Meeresablagerungen, Gesteinsschichten, Stalaktiten dienen als Vorbild. Sie zeigen eine gewisse Dynamik und Bewegung der Natur auf, die sich in seinen Arbeiten wiederfinden lässt.
Durch seine vielfältigen Erfahrungen, verbindet Ishida-san verschiedene Techniken. So bereitet er methodisch seinen eigenen Bizen Ton vor, den er dann nach einem ersten Dreh mit weißem Porzellanschlicker, englische Methode, und Muster bereichert. Mit der zentrifugen Stärke der Drehscheibe verleiht er seinen Kreationen den originellen spiralartigen Schwung, die Bewegung, die seine Arbeiten kennzeichnet. Diesen Stil nennt er Raho 螺法, von spiralförmigen Meeresschnecken, inspiriert.
Seine Stücke brennt er – unglasiert - je nachdem welche Effekte er erzielen will, entweder in seinem selbstgebauten Anagama oder Noborigama-ofen. Dabei erzeugt der Brand und der Ascheanflug Verfärbungen Yohen und weitere Muster, die den Kreationen noch weitere Tiefe und Natürlichkeit verleihen.
Der Bizen Tradition folgend, fokussiert sich Ishida-san auf funktionelle Keramik, hauptsächlich Vasen, die Ideal für Ikebana sind, aber auch Tee oder Sake-Gefäße.
Es ist sicherlich keine Überraschung, dass seine Werke schon mit mehrere Auszeichnungen gewürdigt worden sind. Ishida-san stellt auch regelmäßig in Galerien in Japan, sowie im Ausland aus.