Japanische Keramikstile
Erkundung und Übersicht

- Warum gibt es so viele japanische Keramikstile?


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Japanische Keramikstile: 4 Hauptkategorien
Japanische Keramikstile: 4 Hauptkategorien
- Irdenware (土器, Doki)


2. Steingut (陶器, Tōki)
Tōki, glasiertes Steingut, ist eine weitere bedeutende Kategorie der japanischen Keramikstile. Es wird aus Ton hergestellt und bei mittleren Temperaturen (1100–1250°C) gebrannt. Steingut ist robuster als Irdenware und wird oft glasiert, was es widerstandsfähiger macht. Somit eignet sich hervorragend für den täglichen Gebrauch.
Ab dem 8. Jahrhundert, in der Nara-Epoche (710 – 794), verbreiteten sich dreifarbige Sansai glasierte Keramiken, inspiriert von den typischen Keramiken aus Tang-China und das Vereinigte Silla-Reich, Korea. Bald wurden sie jedoch zugunsten von monochromen grünen Glasuren oder Ascheglasuren, die dem japanischen Geschmack eher entsprachen, vernachlässigt. Seto, in der Nähe des heutigen Nagoya, entwickelte sich in der Muromachi-Periode (1333-1573) zum wichtigsten, wenn nicht einzigen Zentrum für glasierte Keramik. Später entwickelten sich weitere Stile wie Mino, Karatsu und Hagi-Keramik sowie Raku. Diese Zentren erlebten mit der aufkommenden Begeisterung für die Teezeremonie ihre Blütezeit im 16. Jahrhundert. Auch heute sind sie noch mit der volkstümlichen Mingei-Keramik aus Mashiko, einem glasierten Stil, der in den 1920er Jahren durch Yanagi Sōetsu, Hamada Shōji und Bernhard Leach bekannt wurde, unter den wichtigsten Tōki-Stilen.
Auch wenn Tōki-Keramik glasiert ist und jede Region ihren eigenen Stil durch unterschiedliche Rohstoffe und Einflüsse bedingt, legen japanische Keramiker dennoch großen Wert darauf, den “Geschmack des Tons”, also die Beschaffenheit und den Charakter des Tons, durch transparente Glasuren oder besondere Bearbeitung des Bodens zum Vorschein zu bringen.
3. Steinzeug (石器, Sekki)
Sekki, übersetzt Steinzeug, ist eine besondere Kategorie der japanischen Keramikstile, die unglasierte Keramik aus Ton umfasst. Die bei sehr hohen Temperaturen (zwischen 1200°C und 1300°C) gebrannte Keramik ist extrem dicht und robust. Die Tradition der unglasierten Yakishime Keramik entwickelte sich aus der Sueki-Tradition: die dunkle, grau-schwarze unglasierte Sueki Keramik war die erste hochgebrannte Keramik, die sich dank der Entwicklung der Anagama Brennöfen im 5. Jahrhundert stark verbreitete. Die zufälligen Effekte des Feuers und der Asche während des Brennvorgangs charakterisieren die Stücke, wie zum Beispiel die Vitrifizierung der Ascheglasur oder Yohen-Farbveränderungen.
Bekannte Stile sind Bizen, Shigaraki und Iga. Auch Tamba, Echizen und Tokoname gehören ursprünglich zu dieser Kategorie. Diese ästhetische Zufälligkeit des Feuers auf der unglasierten Keramik ist ein wesentlicher Bestandteil der Wabi-Sabi-Philosophie, die die Schönheit des Unvollkommenen und Vergänglichen zelebriert und somit besonders mit der Philosophie der Teezeremonie des 16. Jahrhunderts im Einklang steht.
4. Porzellan (磁器, Jiki)
Porzellan wird aus feinem, weißen Porzellan- und Kaolin-Ton hergestellt und bei sehr hohen Temperaturen (über 1300°C) gebrannt. Japanisches Porzellan ist meist hitzebeständiger und auch robuster als Bone-China-Porzellan oder Porcelaine de Sèvres. Historisch entwickelte sich Porzellan ab dem 17. Jahrhundert in Japan, nachdem erste Entdeckungen von kaolinhaltigem Ton in Kyushu gemacht wurden.
Arita-, Imari- oder Kutani-Porzellan sowie Kyo-Yaki aus Kyoto zeichnen sich durch kunstvolle, farbintensive Bemalungen für den Export aus. Der hingegen lokale, etwas verhaltene japanische Geschmack bevorzugt Sometsuke-Porzellan, das in dezentem blauem Gosu, typische japanische Motive oder geometrische Muster auf weißem Porzellan verewigt.
Bibliographie und Links:
https://www.nihonkogeikai.or.jp/en/ceramics
Christime Shimizu, Le Grès Japonais

Teezeremonie und japanische Keramik
Kintei Sense

Der Geschmack der Erde
Kintei Sense

Bizen
Kintei Sense

Say a little prayer… to the kiln Gods
Kintei Sense

Seto-Keramik
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5 Gründe warum Keramik glücklicher macht
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Japanische Keramikstile
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