MARIE JUGE Sculpteur
Marie Juge
STECKBRIEF
| Ort | Paris |
| Gegründet | 2000 |
| Stil | Raku |
| Ofen | Raku |
| Ton | Lokaler Ton aus Frankreich |
| Glasur | Natürliche Glasur Asche |
Marie Juge’s Silhouettenskulpturen
Wie auf einem Laufsteg stehen die beeindruckenden, skulpturalen Silhouetten von Marie Juge in ihren Atelier - so ausdrucksstark, dass man sie nicht übersehen kann.
Die feinen, langgliedrigen Damen sind anmutend in ihrer Allüre, elegant und schwungvoll zugleich mit ihren angedeuteten Haute Couture Mustern und Hüten.
Und dennoch umgibt sie ein Hauch von Mysterium. Welche Persönlichkeiten verbergen sich wohl unter den modischen Hüten?
Inspiration
Für Marie Juge sind diese Silhouetten eine Kombination zweier Leidenschaften. Die Haute Couture, die Welt der unendlichen kreativen, luftigen Möglichkeiten der Textilien einerseits und die Stärke und schöpferische Kraft der natürlichen Elemente Feuer und Ton andererseits.
Ihre Faszination für große Modemarken wie Thierry Mugler oder Modigliani liefert Marie Juge immer wieder neue Ideen wie sie die Textur, die Bewegung der Textilien, die Kombination verschiedener Muster auf den Ton überbringen kann. Gerade Spitze bietet sich für diesen Austausch mit Ton bestens an und lässt komplexe, filigrane Motive entstehen.
Um in Marie Juges bevorzugter minimalistischer Schwarz-Weiß Thematik zu bleiben, werden die schlanken Figuren im Raku Stil gebrannt. Das Spiel zwischen Ton und Feuer verleiht den Skulpturen Stärke und eine gewisse Unerreichbarkeit, die sie so verführerisch machen.
Kreativer Prozess
Die Basis für die Skulpturen ist ein weißer klassischer Ton, der von Marie Juge in die gewollte feingliedrige Form und Höhe modelliert wird. Verschiedene Textilien wie Spitze kleiden die Formen wortwörtlich ein, um ihnen Schwung und Bewegung zu verleihen. Langsam entsteht aus dem bloßen Ton eine Persönlichkeit mit Charakter.
Nach einem ersten Schrühbrand bei 980°C im kleinen Elektroofen im Pariser Atelier, ganz idyllisch in der Nähe von Montmartre und dem Sacré Coeur gelegen, werden die Figuren für ihren zweiten Brand im Raku Ofen außerhalb von Paris vorbereitet. Eine Rakuglasur, welche die gewünschten Craquelémuster – schwarze Risse- fördert, wird an ausgewählten Stellen angebracht. So kommen sie in den Raku Ofen um bei niedrigen 1000°C (direkt ohne Sinterschalen) ein zweites Mal gebrannt zu werden. Anschließend werden sie mit Stroh oder anderen feuchten Materialien in einem luftdichten Behälter geräuchert. Dieses Vorgehen lässt den Schwarz-Weiß Kontrast besonders hervorstechen.
Marie Juge – zwischen Bildhauerei, Keramik und Mode
Marie Juge kam nach einer brillanten Karriere in der Wirtschaftswelt durch Zufall zur Keramik. Auf einer Raku BBQ Party entdeckte sie die kreativ-destruktive Kraft des Feuers und die Formbarkeit des Tons.
Beides perfekte Medien, um durch Bildhauerei ihre Leidenschaft für Haute Couture zum Ausdruck zu bringen. Ihre charaktervollen Silhouetten sind mittlerweile weit über die Grenzen Frankreichs bekannt und gefragt.
